Yucca Palme steht in einer dunklen Ecke

Zimmerpflanzen im Winter pflegen

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Der Winter kann allen Pflanzenmamis und Pflanzenpapis das ein oder andere (neue) graue Haar bescheren, stimmt’s? Schließlich verändern sich die Bedingungen im Haus oder der Wohnung vollends. Während im Sommer viele Pflanzen bei einem direkten Fensterplatz geradezu gebraten werden, muss man jetzt die wenigen Plätze am Fenster gut durchdacht zuteilen. Ich möchte ganz ehrlich sein: Bis ich mit der Einteilung zufrieden bin, fließt in jedem Fall viel Wasser den Rhein hinunter.

Aber im Winter geht es natürlich nicht nur ums Licht. In diesem Beitrag möchte ich dir daher insgesamt 8 Tipps mitgeben, die es in der kälteren und dunkleren Jahreszeit generell zu beachten gibt.

Tipp 1: Für genügend Licht im Winter sorgen

Nachdem wir gerade schon mit dem Thema gestartet haben, möchte ich den Punkt gleich noch ausführen. Auf der einen Seite sind die Tage im Winter natürlich kürzer, auf der anderen Seite verfügt die Sonne aber auch nicht über die Stärke, die wir aus dem Sommer kennen. Das sorgt dafür, dass die Platzwahl unserer Pflanzen noch einmal durchdacht werden sollte: Bekommt Pflanze XY auch jetzt, in der dunkleren Jahreszeit, an ihrem „Sommerplatz“ weiterhin ausreichend Licht? Denn nicht vergessen: Sukkulenten haben etwa ganz andere Ansprüche als eine Efeutute. Wenn möglich und nötig (abhängig von der jeweiligen Pflanze), sollten also Fensterplätze neu verteilt werden. Grundsätzlich gilt: Je weniger Licht einer Pflanze zur Verfügung steht, desto kühler sollte sie stehen, um ihren Stoffwechsel nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Übrigens: Auch das regelmäßige Putzen der Fenster kann einiges dazu betragen, dass mehr Licht die Pflanzen erreicht. Auf unserem Dachflächenfenster legt sich z. B. während einer regnerischen Periode gerne und schnell Schmutz ab.

Tipp

Wenn du dir unsicher bist, ob die Lichtstärke ausreicht, können etwa Luxmesser-Apps oder ein Luxmessgerät* helfen. Zweites ist in jedem Fall deutlich genauer, aber eben auch nicht kostenlos wie es viele Apps sind.

Auch Zusatzbeleuchtung in Form von Vollspektrum- oder Tageslichtlampen (rund 6.000 K wie etwa diese von Luminea*) kann Abhilfe schaffen, sollten nicht genügend Fensterplätze vorhanden sein.

Meine Erfahrung

Ich persönliche setze inzwischen seit Jahren (!) auf die Vollspektrumlampen von SANSI* in Kombination mit einer Lampenfassung samt Schalter*, da ich ganz deutlich sehe, dass es meine Pflanzen unglaublich gut unter ihnen geht und sie ein ganz aktives Wachstum aufweisen. Zudem finde ich das Licht deutlich angenehmer als jenes von Tageslichtlampen. Aus diesen beiden Gründen bin ich auch gerne bereit, doch etwas mehr Geld für die Zusatzbeleuchtung auszugeben.

Tipp 2: Eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit sicherstellen

Im Winter kann die Luftfeuchtigkeit schon mal ganz schön tief in den Keller fallen. Hinzu kommt die trockene Heizungsluft, mit der nicht nur wir, sondern auch viele Pflanzen, nicht zurecht kommen. Mein erster Tipp: Mit Wasser gefüllte Schälchen mit Blähton*, Kies oder etwa Seramis*. Diese kann man entweder auf die Heizung oder je nach Größe gleich unter den Blumentopf stellen.

Tipp

Ich habe mir dafür bei IKEA längliche Servierteller gekauft, da sie eine für die Heizung passende Form besitzen und gleichzeitig noch schick ausschauen.

In unserem großen Schlafzimmer komme ich allerdings auch damit nicht weit. Wenn die Luftfeuchtigkeit doch unter die 45 % rattert, nutze ich inzwischen zusätzlich einen Luftbefeuchter. Nach längere Recherche, habe ich mich für den Elechomes Ultraschall Luftbefeuchter* entschieden. Dieser wird neben einem Luftbefeuchter von Levoit* gerne in der Pflanzencommunity verwendet, eignet sich für die Raumgröße unseres Schlafzimmers und trifft für meinen Geschmack das Preis-Leistungs-Verhältnis.

Tipp 3: Blätter (nicht nur im Winter) von Staub befreien

Staub sollte natürlich nicht nur im Winter regelmäßig entfernt werden. Denn Staub verstopft die Blattporen und mindert die Aufnahme des Lichts – und davon haben wir im Winter ja ohnehin recht wenig zur Verfügung. Um sicherzustellen, dass sie gut atmen und ausreichend Photosynthese betreiben können, gilt es also regelmäßig den „Staubwedel zu schwingen“. Ich nutze gerne kleine, weiche Tücher oder Schwämme, die man eigentlich zum Spülen verwendet.

In regelmäßigen Abständen wische ich meine Pflanzen nicht nur mit Wasser, sondern einem Gemisch aus Wasser und Neemöl*. Mit dem natürlichen Pflanzenschutz möchte ich beißenden und/oder saugenden Schädlingen vorbeugen bzw. diese erwischen, für den Fall, dass sie da sind, aber ich sie nicht (direkt) erkennen kann.

Ist die Pflanze nicht zu groß bzw. schwer, stelle ich sie auch geradewegs in die Dusche und brause sie ab. Beachte hierbei nur, dass du dabei nicht gleich den ganzen Topf unter Wasser setzt – und hier wären wir auch schon bei Punkt Nummer 4.

Tipp 4: Gießverhalten im Winter anpassen

Ich weiß, gießen ist ein Zeichen von Liebe – schließlich möchte man seinen Lieblingen nur Gutes tun, und davon reichlich. Was man nur leider vergisst: Im Winter brauchen viele Pflanzen dann doch „etwas“ weniger Wasser als in den warmen Monaten. Eine Aussage darüber, wie häufig du deine Pflanzen gießen solltest, möchte und kann ich aber dennoch nicht geben. Das hängt schließlich von verschiedenen und ganz individuellen Faktoren ab, darunter etwa die Topfgröße und die Zusammensetzung deines Substrats.

Tipp

Nutze die gute, alte Fingerprobe: Sind die oberen 3 cm trocken, kann die Pflanze gegossen werden.

Tipp 5: Düngermenge an die kalte Jahreszeit anpassen

Nachdem viele Pflanzen eine Art Winterruhe vollziehen, brauchen sie zu der Zeit weniger Dünger. Bitte prüfe also unbedingt die Dosiermenge für die Herbst- und Wintermonate auf der Rückseite deines Düngers. Etwas anderes gilt für Pflanzen, die unter einer Zusatzbeleuchtung platziert sind: Sie kriegen vom Winter im Grunde ja nichts mit und haben den gleichen Bedarf an Nährstoffen wie zu jeder anderen Jahreszeit auch.

Tipp 6: Auf Schädlingen prüfen

Ungünstige Bedingungen wie die bereits angesprochene trockene Heizungsluft und eine niedrige Luftfeuchtigkeit machen unsere Zimmerpflanzen anfälliger für Schädlinge. Damit es erst gar nicht zu einem hartnäckigen Befall kommt, solltest du unbedingt deine Lieblinge regelmäßig kontrollieren. Ein Mal die Woche sollte es in jedem Fall sein, damit ein Befall von Schädlingen nicht aus dem Ruder läuft und du noch Zeit zum Handeln hast.

Tipp 7: Zugluft im Winter vermeiden

Brr – nicht nur wir Menschen können empfindlich auf Kälte reagieren. Wer lüftet, sollte also unbedingt sensible bzw. kälteempfindliche Pflanzen aus der Reichweite des Fensters / der Türe bringen, damit unschöne Blattfärbungen oder der Abwurf von Blättern vermieden werden.

Tipp 8: Wurzelballen vor Kälte schützen

Fensterbänke, Fliesen und generell kältere Böden können im Winter noch eine Spur kälter werden als sie es zum Teil so schon sind. Die Kälte überträgt sich nur leider auch auf den Topf (insbesondere Ton-/Terrakottatöpfe) samt Substrat, sodass auch der Wurzelballen vollständig auskühlt und die Wurzeln darunter leiden. Wer nicht möchte, dass seine Pflanzen im schlimmsten Fall das Handtuch schmeißen, kann z. B. auf folgende Hilfsmittel setzen:

  • Rolluntersetzer
  • (schicke) Hocker / Beistelltische
  • Styropor
  • Topfuntersetzer (z. B. diese von IKEA)

Hinweis

Achtung übrigens auch bei Scheiben: Hat die Pflanze Kontakt mit der kalten Fensterscheibe, wird es höchstwahrscheinlich ebenfalls zu Kälteschäden kommen!

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Beitragsfoto: 26pigeons via Unsplash
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