Wer eine Monstera Deliciosa zuhause hat, der kommt schnell an den Punkt: Rankhilfe ja oder nein? Wer nicht möchte, dass die Pflanze in die Breite statt in die Höhe wächst, dem empfehle ich, so früh wie möglich auf eine Rankhilfe zurückzugreifen. Dafür spricht übrigens auch die Herkunft der Monstera, die auf tropischen Regenwälder von Mittel- und Südamerika zurückgeht. Hier rankt das Aronstabgewächs an riesigen Bäumen empor.
Warum je früher, desto besser? Meiner Erfahrung nach, lässt sich die gewünschte Wuchsrichtung so am besten beeinflussen. Meiner ersten Monstera habe ich ihren ersten Kokosstab für meinen heutigen Geschmack ein wenig zu spät geschenkt. Die Konsequenz: Der Stamm war nach einer gewissen Zeit mehr waage- als senkrecht – das lässt sich dann auch nicht mehr korrigieren, sondern nur noch fortlaufend beeinflussen. Eine Rankhilfe bietet außerdem Halt für die typischen Luftwurzeln des Fensterblattes.
Was eignet sich als Rankhilfe?
Kokosstäbe
Ich persönlich habe mit Kokosstäben begonnen und sie unter anderem bei meinen Monsteras, meiner Rhaphidophora Tetrasperma (fälschlicherweise auch „Monstera Minima“ genannt) sowie diversen Philodendren im Einsatz.
Vorteile des Kokosstabs:
- Die Luftwurzeln können in die Kokos-Ummantelung hinein wachsen. So finde deine Monstera festen Halt.
- Er lässt sich easy peasy verlängern, indem man einen weiteren Stab oben drauf steckt – oben ist er nämlich geöffnet.
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Leider tendieren die klassischen Kokosstäbe in zu nasser Umgebung zu Fäule, da der Teil, der in die Erde gesteckt wird, oft aus Holz besteht. Ich persönlich, hatte diesen unerfreulichen Fall bislang erst ein Mal, sodass ich weiterhin gerne zu ihnen greife. Viele Stäbe bestehen jedoch inzwischen auch aus mit Kokosfasern ummanteltem Kunststoff, sodass keine Schimmelgefahr besteht.
Moosstäbe
Im Handel findet man oft Rankhilfen, die als Moosstäbe ausgezeichnet, aber eigentlich ebenfalls mit Kokosfasern ummantelt sind (Kokosstäbe).
Richtige Moosstäbe werden in der Regel (noch) nicht im stationären Einzelhandel vertrieben, sondern in Form von Do-it-yourself-Projekt selbst gebastelt. Die benötigten Materialien variieren je nach Ausführung und Bedarf, es lassen sich jedoch bereits aus den folgenden Materialien schicke und praktikable Rankhilfen basteln:
Hierzu wird:
- Ein ausreichend großes und breites Stück Draht abgeschnitten – abhängig von gewünschter Größe, Länge und Dicke.
- Mit feuchtem (nicht nassem!) Sphagnum Moos „befüllt“ (Achtung, nicht zu vollstopfen, um Schimmelbildung vorzubeugen).
- Dabei wird am Ende des künftigen Moosstabs (der Teil, der im Topf stecken soll) etwas ausgespart, um beim Eintopfen diesen mit Substrat statt Moos zu befüllen.
- Der Volierdraht nun mittels Kabelbindern zu einem Rankstab fixiert.
Diese selbstgebastelten Moosstäbe können ebenfalls nachträglich verlängert werden, indem man sie oben um einen weiteren Moosstab ergänzt. Außerdem kann man sie, falls notwendig, stabilisieren, indem man z. B. eine Rankstange, die man eig. eher aus dem Garten kennt,* von innen ergänzt.
Die Vorteile von echten Moosstäben:
- Sie sind sanft zur Pflanze sowie ihren Luftwurzeln.
- Es lässt sich die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze herum erhöhen, indem man den Stab in regelmäßigen Abständen besprüht bzw. wässert. Denn: Sphagnum Moos ist nicht dauerfeucht, sondern trocknet nach einer Zeit wieder aus. Dies bedeutet auch, dass du hierbei einen gewissen Mehraufwand hast. Während du den Moosstab bastelst, befindet sich das Moos im feuchten Zustand.
- Moosstäbe können je nach Ausführung auch durchwurzelt werden und bieten der Pflanze somit noch zusätzlichen Halt.
Ich verwende bei meinen Pflanzen in erster Linie gekaufte Kokosstäbe, da mir der Aufwand, die richtigen Moosstäbe feucht zu halten, zu hoch ist. Es wird sicher nicht jeden stören, alle 2-3 Tage die Moosstäbe zu befeuchten, damit die darin gebildeten Luftwurzeln nicht austrocknen. Ich versuche hingegen all meine Pflanzen so zu halten, dass sie auch während einer (längeren) Abwesenheit gut zurecht kommen bzw. möglichst pflegeleicht sind.
Was eignet sich nicht als Rankhilfe?
Ganz egal, ob man auf der Suche nach einer Rankhilfe für eine Monstera oder einer anderen Kletterpflanze ist, sollte die Auswahl nicht auf Stäbe mit einer zu glatten Oberfläche fallen. Einen Bambusstab oder eine Rankhilfe aus Metall ganz ohne Ummantelung sind langfristig nicht sinnvoll, da sie der Pflanze keinen ordentlichen Halt bieten kann. Klar, festbinden geht natürlich dennoch, aber die Oberfläche ist eben aalglatt und eher hart. Wer mit solchen „Kletterhilfen“ arbeitet, sollte diese zumindest mittels Kokosfasermatte* ummanteln, um der Pflanze Halt zu bieten.
Auch die Verwendung von einer simplen Schnur – so wie man es teilweise bei Rankpflanzen einsetzt – ist für die Monstera Deliciosa nicht zu empfehlen und schnürt im schlimmsten Fall ein.
Monstera Deliciosa an Rankhilfe/Kokosstab befestigen – Tipps
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Den richtigen Zeitpunkt wählen
Um die Wurzeln nicht durch blindes Herumstochern zu beschädigen, eignet sich vor allem das (erste) Umtopfen.
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Die Richtige Stabgröße Verwenden
Je größer die Pflanze, desto größer der Stab. Sollte die Pflanze im Laufe der Zeit an Größe hinzugewonnen haben, kann bei der Verwendung von Kokosstäben durch das Zusammenstecken von zwei oder mehr Stäben die Rankhilfe erweitert werden.
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Das Passende Bindematerial Nutzen
Bei der Wahl des Bindematerials soll vor allem darauf geachtet werden, dass das Material nicht einschneidet. Mein Favorit: Pflanzenbinder mit Klettverschluss.
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Warum ich mit Pflanzenbindern mit Klettverschluss mehr als zufrieden bin 
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- Du kannst je nach benötigter Menge frei von der Rolle abschneiden.
- Der Pflanzenbinder ist dank Klettverschluss wiederverwendbar.
- Auch kürzere Überbleibsel lassen sich problemlos verlängern.
- Er ist schön weich und schneidet nicht ein.
Ähnliche Eigenschaften besitzen auch Baumanbinder mit Schaumummantelung*.
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Die Rankhilfe Richtig Platzieren
Positioniere den Stab deiner Wahl möglichst nah an dem Triebstück („Kopf“) der Pflanze. So können wir nämlich beeinflussen, wie die Pflanze weiter wächst. Die bereits entwickelten Blätter können wir – bei Bedarf – schön drum herum befestigen.
Achte außerdem darauf, den Rankstab tief genug in den Topf zu stecken, um genug Halt zu schaffen.
Bei der kleinen Form der Monstera – der Monstera Deliciosa Borsigiana – funktioniert das Richtungsweisen (dauerhaft) besser. Die große Form, die oftmals als "echte" Monstera Deliciosa bezeichnete Variante, entwickelt mit steigendem Alter einen wirklich massiven Stamm, der gar nicht so einfach zu händeln ist. Auch die typische Wuchsform (Ausbilden der Blätter im Wechsel links und rechts vom Stamm), kann die Befestigung erschweren. Stell dich in dem Fall darauf ein, dass sie keinesfalls schnurgerade wächst, aber natürlich dennoch eine Rankhilfe super gebrauchen kann!
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Hallo. Sehr informativ die Seite hier. Ich halte meine Pflanzen in mineralischem Substrat und überlege ob der Rankstab dann nicht auch mit mineralischem gefüllt werden muss? Hast du da eine Meinung zu? Würde ungern dann organisch mit anorganisch mischen. Bin da etwas verunsichert. Die Idee wäre einfach eine rankhilfe mit Steinen zu füllen.
Huhu du!
Aufgrund von Urlaub und anschließendem Kranksein komme ich leider erst jetzt dazu, dir zu antworten.
Danke für deinen Kommentar. Genau, du kannst einfach einen Rankstab aus Kunststoff/Plastik besorgen, die es inzwischen häufig zu kaufen gibt und auch durchwurzelt werden können. Diesen füllst du dann mit deinem anorganischen Substrat 🙂
Liebe Grüße und viel Erfolg
Julia
Hallo,
wie machst du deine Kokosstab nass?
Von oben giessen oder spüren?
Hey Mahshid!
Mal so, mal so – so wie es passt 🙂 Ich muss aber gestehen, dass ich die selbst gebastelten Rankstäbe nur in wenigen Fällen verwende, da mir der Aufwand, sie feucht zu halten, einfach zu groß ist.
Liebe Grüße von mir 🙂